Fachwissen
Unser gesammelter Wissensschatz zum Thema Kinder psychisch erkrankter Eltern (Fachbeiträge, Interviews und Gastbeiträge) zum Nachlesen und Ausdrucken. Über die Verlinkungen kommen Sie direkt zu den Themen-Abschnitten.
- Bindung
- Familie
- Kinderschutz
- Krise
- Prävention & Psychoedukation
- Komorbidität
- Altersgruppen
- Krankheitsbilder
- Strukturelle Entwicklung
Die Bindung zwischen einem Kind und seinen Eltern ist von großer Bedeutung für seine gesunde psychische und emotionale Entwicklung. Bei psychisch kranken Eltern kann die Fähigkeit der Eltern, die emotionalen Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen, beeinträchtigt sein, was wiederum Bindungsstörungen der Kinder zu Folge haben kann. Die Auswirkungen auf Kinder psychisch kranker Eltern sind von verschiedenen
Faktoren abhängig, wie der Art der Erkrankung und der Reaktion der Eltern auf die Bedürfnisse des Kindes und der Verfügbarkeit von Unterstützungssystemen. Professionelle Unterstützung und Interventionen können helfen, eine positive Bindung zu fördern und die Auswirkungen der psychischen Erkrankung der Eltern auf das Kind zu minimieren. Es gibt einige Schutzfaktoren, wie soziale Kontakte und Beziehungen zu anderen Familienmitgliedern und Resilienz. Um Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, ist es daher wichtig, darauf zu schauen, wie man Kinder und ihre Familien stärken kann. Wir zeigen Möglichkeiten, wie Kinder ein gutes Bindungsverhalten erlernen können, trotz psychisch belasteter Eltern.
Daniela Wiebigke
Der Blick geht auf die Angehörigen psychisch erkrankter Eltern, zu denen ja auch Kinder zählen - neben Müttern, Vätern, Großeltern, Geschwistern, Onkeln und Tanten. Die Angehörigen von psychisch erkrankten Eltern sind nicht nur für die Erkrankten eine wichtige Unterstützung, sondern auch für deren Kinder. Oft sind sie die einzigen Bezugs- und Vertrauenspersonen und erste Ansprechpartner in schwierigen Situationen. Sie sind die ersten, die bemerken, dass etwas nicht stimmt. Gerade weil Familienangehörige so dicht dran sind, übernehmen sie Verantwortung, kümmern sich, pflegen, begleiten, gleichen aus, übernehmen viele Aufgaben – viel mehr und viel früher, als es jemand von außen wahrnimmt. Daher ist es wichtig, auch die Angehörigen als Teil der Familie in den Blick zu nehmen. Dabei geht es darum, die Familie als System zu betrachten und dabei jedem einzelnen Familienmitglied gerecht zu werden.
Juliane Tausch
Kinderrechte, Kinderschutz und psychische Gewalt – ist das nicht ein bisschen groß gedacht, wenn wir an Kinder psychisch erkrank-ter Eltern denken? Sind wir damit nicht zu weit weg von der Praxis? Wenn wir aus „Kinderrechten“ „Rechte von Kindern“ machen wird es schon konkreter. Lassen Sie uns im Folgenden aufzeigen, warum es bei unserem Thema, den Kindern psychisch erkrankter Eltern, auch die Rechte und den Schutz der Kinder geht vor physischer und psychischer Gewalt. Denn jedes Kind hat ein Recht gewaltfrei aufzuwachsen. Die Frage des Kinderschutzes in Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil beschäftigt pädagogische, medizinische und therapeutische Fachkräfte regelmäßig. Hier gilt es Belastungen zu erkennen und aktiv anzusprechen, Hilfen anzubieten und gegebenenfalls intervenierende Maßnahmen zu gestalten. Zu guter Letzt heißt Kinderschutz auch immer die Bedürfnisse der Eltern und der Kinder und des Umfeldes auszubalancieren. Dabei gibt es viele Unsicherheiten auszuhalten und viel zu bedenken, um Entscheidungen zu treffen, die zum Wohle des Kindes und der ganzen Familie beitragen.
Kerstin Hillmann
Krisen, Armut und Migration können erhebliche Auswirkungen auf die Situation von Kindern und ihren Familien haben. Diese Belastungen können sich auf verschiedene Weisen manifestieren und die psychische Gesundheit der Kinder beeinflussen. Kinder, die von Armut betroffen sind, erleben oft Unsicherheit und Ängste bezüglich ihrer eigenen Sicherheit, ihrer Grundbedürfnisse und der Zukunft. Langfristige Armut kann zu chronischem Stress führen, der wiederum das Risiko für Depressionen bei Kindern erhöhen kann. Migrationskinder können mit Identitätsproblemen konfrontiert sein, insbesondere wenn sie zwischen verschiedenen Kulturen und Lebensstilen navigieren müssen. Auch der Verlust von familiären und sozialen Netzwerken kann zu Isolation und Gefühlen der Entwurzelung führen. Diese psychosozialen Belastungen können die normale Entwicklung von Kindern beeinträchtigen und zu Verzögerungen in kognitiven, emotionalen und sozialen Bereichen führen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht alle Kinder negativ auf diese Belastungen reagieren. Viele Kinder zeigen erstaunliche Resilienz und passen sich an schwierige Umstände an. Es ist entscheidend, angemessene Unterstützungssysteme für betroffene Kinder bereitzustellen. So kann psychologische Betreuung, Bildung und soziale Unterstützung helfen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der die individuellen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt, ist wichtig, um die psychische Gesundheit von Kindern und ihre Entwicklung zu unterstützen. jedem einzelnen Familienmitglied gerecht zu werden.
Juliane Tausch
Liv Traulsen
Christiane Rose
Das Feld der Prävention ist ein weiterer Handlungsbereich im Arbeitsfeld Kinder psychisch erkrankter Eltern – und ein bisschen auch eine Welt für sich. In unserem ganzheitlichen Verständnis, Kinder und Eltern zu unterstützen und zu stärken, wagen wir uns in das Feld des SGB V hinein. Die Nationale Präventionskonferenz hat die seelische Gesundheit zum Schwerpunktthema gemacht. Zeit, für uns ein paar Begriffe zu klären. Wir laden Sie dazu ein, Ihr Engagement im KipeE-Feld heute aus dieser Perspektive zu betrachten. Das Konzept der Achtsamkeit hat vielfältige Ausrichtungen und Angebote für die persönliche Stärkung sowie als Ansatz in der Prävention und Stressregulation. Forschungsansätze und evaluierte Programme finden im Rahmen von Stressregulationskursen, Traumpädagogik und Familieninterventionsprogrammen ihre Anwendung.
Georg Breucker
Die psychiatrische Diagnose hilft Fachleuten, Patienten und ihren Angehörigen die Krankheitssymptome und deren Ursachen besser zu verstehen. Jede Störung hat andere Auswirkungen und auch die Therapie ist unterschiedlich. Die richtige Diagnose soll den Patienten nicht abstempeln, aber einen offenen Umgang mit der Erkrankung ermöglich. Sie ist letztendlich auch die Voraussetzung für eine gute Kommunikation unter den Fachleuten und auch innerhalb der Familie. Wissen, was los ist, müssen die Betroffenen genauso wie ihre Angehörigen und besonders auch die Kinder, die in besonderem Maße mitbetroffen sind. Die Krankheit zu verstehen, ist die Voraussetzung für den Umgang. Das gilt auch für Suchtkranke und ihre Kinder – denn oft kommen Sucht und psychische Erkrankung gemeinsam daher. Ein ganzheitliche Betrachtung ist dabei sinnvoll.
Je nach Alter brauchen Kinder und Jugendliche unterschiedliche Unterstützung. Auch wirken sich die Erkrankungen verschieden aus.
Das Wunder Mensch entsteht. Nie wieder machen Babys so viel Entwicklungsschritte wie im ersten Lebensjahr.
Verstehen, was los ist! Fokus auf Kinder von 2 bis 6 Jahren
Verstehen, was los ist! Fokus von Kinder von 7 bis 13 Jahren
Hier erklären wir kurz und knapp die häufigsten psychischen Krankheitsbilder (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Im Vordergrund stehen die Auswirkungen auf die Kinder und die Familie.
Juliane Tausch
Christiane Rose
Steckbrief: Borderline-Persönlichkeitsstörungen
Weiter Informationen zu Young Carern (junge pflegende Angehörige) und Demenz in unserem Newsletter Nr. 59 (September 2024)
Stefanie Klinowski
Christine Berg
Die strukturelle Entwicklung des Handlungsfeldes Kinder psychisch erkrankter Eltern ist im vollen Gange.