Rückenwind für Kinder psychisch kranker Eltern
In unserem Video erklären wir, was A: aufklaren macht. Kinder werden z.B. in der Schule oder in der Kita von ihren Lehrkräften gesehen und verstanden. A:aufklaren unterstützt Pädagog*innen und alle, die mit Kinder zu tun haben, die Bedürfnisse dieser Kinder wahrzunehmen und sie zu stärken. Kinder psychisch erkrankter Eltern werden oft übersehen, obwohl in jeder Schulkasse mindestens ein Kind sitzt, dass dieses Problem hat. Sie haben ein drei- bis vierfach erhöhtes Risiko selber zu erkranken. Oft sorgen sie sich um ihre Eltern, übernehmen Aufgaben, die nicht kindgemäß sind und isolieren sich. A: aufklaren will durch Aufklärung und Schulung von Fachkräften dafür sorgen, dass diese Kinder wieder Kind sein dürfen und trotzt der Belastung gut aufwachsen können.
A: aufklaren stellt sich vor
Seit mittlerweile fünf Jahren nimmt das Projekt A: aufklaren in Hamburg Kinder psychisch erkrankter Eltern (KipeE) in den Fokus. Diese sind besonderen Belastungen ausgesetzt und haben ein hohes Risiko selber psychisch zu erkranken. Häufig fallen sie jedoch durch das Raster der Hilfesysteme. A: aufklaren unterstützt diese Kinder durch bessere Vernetzung und Aufklärung von Fachkräften der beteiligten Hilfesysteme. Auf diese Weise werden neue Wege der Vernetzung und Unterstützung etabliert und eine Plattform geschaffen, die darüber aufklärt, wie diese Kinder und ihre Familien am besten unterstützt werden können.
Vision
Kinder psychisch erkrankter Eltern werden gesehen und ihre Bedürfnisse wahrgenommen. Sie erhalten individuelle Hilfe.
Mission
- Wir machen Hilfe möglich!
- Wir schulen Fachkräfte und machen sie handlungssicher.
- Wir stellen Angebote und Werkzeuge für die Fachkräfte zur Verfügung.
- Wir schaffen interdisziplinäre Vernetzung und sorgen für Zuständigkeiten.
- Wir reduzieren die Barrieren zwischen den einzelnen Hilfen.
Angebot für Fachkräfte und Schlüsselpersonen im Feld
A: aufklaren unterstützt alle Fachkräfte, die mit psychisch erkrankten Eltern oder deren Kindern arbeiten mit:
- monatlich erscheinendem Newsletter „Wetterbericht“. Hier abonnieren
- Fallberatungen für Fachkräfte, Berater*innen, Helfer*innen, Ärzt*innen, Multiplikator*innen
- Sprechzeiten –zwei Stunden wöchentlich
- Fortbildungen zu den verschiedenen Facetten des Themas – digital und analog
- Überblick über unsere Fortbildungsveranstaltungen in unserem Jahresprogramm
- Arbeitskreise in den Hamburger Bezirken und auf Landesebene
- Projektberatung und Projektcoaching
- Erstellung und Vergabe von Arbeitsmaterialien
Warum A: aufklaren bleiben sollte
Statements unserer Koordinatorinnen
„Im herausfordernden Klinikalltag in Erwachsenen-Psychiatrien kommt das Thema Kinder psychisch erkrankter Eltern häufig noch zu kurz. Hier sehe ich meinen Auftrag und möchte gerne sensibilisieren und vernetzen, um Kinder noch mehr zu sehen, zu stärken und zu schützen.“
Daniela Oltmann
Fachkoordinatorin
A:aufklaren
Der Schutz und die Stärkung Kinder psychisch erkrankter Eltern ist für mich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – über alle Sozialgesetzbücher, politischen Parteien, Hilfe- und Bildungssysteme hinweg. Verantwortung hierfür zu übernehmen bedeutet für mich in meiner Tätigkeit als Fachkoordinatorin bei A: aufklaren jegliche Fachkräfte, die mit Kindern/Jugendlichen, Eltern oder Familien zu tun haben, handlungssicher im Umgang und Erkennen von Kindern psychisch erkrankter Eltern zu machen, sie zu beraten, zu informieren und zu vernetzen. Diese Kinder werden dadurch in ihren Bedürfnissen gesehen und bleiben nicht im Schatten der elterlichen Erkrankung zurück – das motiviert mich tagtäglich.
Ich würde mir wünschen, dass nicht nur jede einzelne Fachkraft und Institution dafür Verantwortung übernimmt, sondern auch entsprechende Stakeholder und politische Entscheidungsträger. Rahmenbedingungen hierfür wurden bundes- und landesweit gesetzt, es gilt sie JETZT umzusetzen! Auf geht’s - gemeinsam, zusammen, GESAMTGESELLSCHAFTLICH!
Liv Traulsen Koordinatorin A: aufklaren
Ich habe hier besonders die Kleinen unserer Gesellschaft im Auge. Die Kleinen, die am meisten Fürsorge brauchen, die Kleinen die am meisten abhängig sind, die Kleinen, die die großen intakten Leuchttürme brauchen, damit sie wissen, wo es langgeht und in Ruhe wachsen können. Aber, was ist, wenn Eltern mal nicht leuchten können, wenn die Batterie nur noch auf Sparflamme läuft, wenn das Schiff zu kentern droht?
Dann ist ein gutes Netzwerk und schnelle professionelle Hilfe eine gute Möglichkeit wieder Fuß zu fassen. Doch woher nehmen und wie die Angst und die Scham bekämpfen, Jemanden von außen in sein Leben zu lassen?
Große Fragezeichen und Unsicherheiten, anstatt Lösungen und Sicherheiten und das nicht nur bei Eltern und Kindern, sondern auch bei Fachkräften. Und gerade, wenn es um die Kleinen geht, ist die Angst überall am größten. Deshalb ist es um so wichtiger, dass wir uns alle vernetzen und alle unser Wissen teilen. Und auch immer wieder die Eltern mit einbeziehen und unseren Blick auf die Kinder richten.
Denn auch Eltern, die gerade einmal nicht leuchten können, wollen nur das Beste für Ihre Kinder. Und die Kinder wollen Eltern, denen es wieder gut geht. Das gilt es zu unterstützen. A: aufklaren hat für das Thema schon so viel erreicht. Mir macht diese Arbeit so unendlich viel Spaß, ich lerne und gebe Gelerntes weiter. Viele Leuchttüre machen die Nacht einfach heller und die Dunkelheit ist nicht so bedrohlich. Das sollte so bleiben. Hamburg, und ich finde auch die ganze Welt, braucht A:aufklaren.
Kerstin Heins Fachkoordinatorin A:aufklaren