Fachstelle zur Versorgung von Kindern und Familien gefordert

Pressemitteilung - Februar 2025, 05.02.2025

Seit fünf Jahren sorgt A: aufklaren für Aufklärung zum Thema Kinder psychisch erkrankter Eltern, informiert und schult pädagogische und medizinische Fachkräfte, über die Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf Kinder und wie man sie mildern kann. 

Über 6000 Fachkräfte in Hamburg sind durch die Schulungen nun sicherer im Umgang mit Kindern, deren Eltern psychische Störungen haben. In mehr als 250 Fortbildungen, Beratungen und Veranstaltungen hat A: aufklaren dafür gesorgt, dass komplexe Familiengeschichten an den Schnittstellen von Gesundheitswesen und Jugendhilfe wahrgenommen und vielen Kindern geholfen werden konnte. Dies ist besonders wichtig vor dem Hintergrund, dass die Zahl psychischer Erkrankungen immer mehr zunimmt.

Kinder im Schatten ihrer erkrankten Eltern sehen
„Allein in Hamburg wachsen circa 82.000 Kinder im Schatten der elterlichen Erkrankung auf. Sie müssen Depressionen, Psychosen, Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen ihrer wichtigsten Bezugsperson miterleben – mit schwerwiegenden Folgen für ihre eigene Entwicklung“, sagt Juliane Tausch, Projektleiterin von A: aufklaren. „Diese Kinder leiden oft untereiner Störung der Beziehungs- und Bindungsentwicklung, Scham- und Schuldgefühlen sowie einem drei- bis viermal höheren Risiko selbst psychisch zu erkranken.“ Viele von ihnen übernehmen die Elternrolle und tragen viel mehr Verantwortung für die Familie als es altersgerecht wäre. Damit diese Kinder gesehen und besser unterstützt werden, gibt es seit fünf Jahren das Projekt A: aufklaren. „Wir freuen uns sehr, dass im Hamburger Psychiatrieplan 2025 nun auch vorgesehen ist, ein Rahmenkonzept zur Versorgung von Kindern psychisch und suchterkrankter Eltern zu entwickeln“, so Tausch.

Rahmenkonzept soll erstellt werden

Der Hamburger Psychiatrieplan 2025 regelt die Weiterentwicklung der Versorgung psychisch erkrankter Menschen in Hamburg. A: aufklaren fordert die Stadt Hamburg auf, die geforderten Maßnahme nun zügig umzusetzen und dem Thema einen festen Platz in Hamburg zu geben. A: aufklaren-Projektleiterin Juliane Tausch erklärt: „Die Sorgen und Nöte der Kinder müssen ernstgenommen werden. Dazu braucht es eine Fachstelle in Hamburg, die das Thema sichtbar macht und koordiniert weiterentwickelt. Kinder psychisch kranker Eltern ist ein Schnittstellenthema, das soziale, gesundheitliche und gesellschaftliche Aspekte betrifft. Es muss gesamtgesellschaftlich, interdisziplinär und institutionsübergreifend betrachtet und systematisch weiterentwickelt werden.“

Weiterfinanzierung noch ungeklärt

A: aufklaren wird vom Paritätischen Hamburg getragen und von der Auridis Stiftung bis zum 31.12.2025 finanziert. Die Suche nach einer Weiterfinanzierung ist für das Weiterbestehen des Projektes essentiell. Ohne eine Anschlussfinanzierung stehen die gelungene Netzwerkarbeit zu dem Thema und die Fortbildungen für Fachkräfte vor dem Aus.

A: aufklaren-Positionspapier und Interview mit Projektleiterin Juliane Tausch
 

Christiane Rose

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T 0172 744 3285
christiane.rose@paritaet-hamburg.de

Zurück zur Übersicht Beitrag als PDF