A:-Projektleiterin, Juliane Tausch, zog positive Bilanz nach zwei intensiven Tagen des Austauschs, der Information und des Diskurses zum Schnittstellenthema, das Fachleute aus den Bereichen Gesundheit, Jugendhilfe, Bildung und Soziales zusammenbrachte: "Das Arbeitsthema Kinder psychisch erkrankter Eltern ist jetzt so lebendig wie nie. Mit dieser Tagung wollen wir einen kraftvollen Akzent setzen.Sie ist auch das Ergebnis von fünf Jahren intensivem Aufklaren und ein wichtiges Angebot in unserem Geburtstagsjahr."
Kristin Ahlheit, Geschäftsführende Vorständin des Paritätischen Hamburg, Träger des Projektes A:aufklaren, begrüßte die Besucher*innen im Saal des Rudolf-Steiner-Hauses: “Gemeinsam mit Ihnen haben wir die Kinder aus dem Schatten geholt! Und mit Ihrer Anwesenheit auf dieser Fachtagung tragen Sie dazu bei, dass die Schatten der elterlichen Erkrankung kleiner werden. Sie alle haben dazu beigetragen, dass sich in unserer Stadt die Verhältnisse für diese Kinder etwas aufgeklart haben.”
Valérie von Hodenberg, Projektmanagerin von der Auridis-Stiftung, die A:aufklaren finanziert, erklärte das Engagement der Stiftung: “Unsere Motivation, A:aufklaren zu fördern, liegt vor allem in der Idee, eine Struktur zu stärken, die Fachlichkeit bündelt, praxisnah agiert und gleichzeitig systematisch Netzwerke schafft. Genau das ist hier in beeindruckender Weise gelungen.” Denn was in Hamburg in den letzten Jahren entstanden ist, sei trotz aller Widrigkeiten, wirklich bemerkenswert. “Wir als Auridis Stiftung sehen die besondere Stärke dieser Fachstelle darin, Brücken zu bauen: Zwischen Disziplinen, zwischen Systemen, zwischen Professionen. Sie schafft Orientierung, Vernetzung, fachlichen Tiefgang – und ermöglichen konkrete Handlungsschritte für die Praxis – inzwischen weit über Hamburg hinaus.”
Die Teilnehmenden erlebten ein reichhaltiges Programm mit zahlreichen Workshops und Vorträgen, einer Ausstellung und eine musikalischen Lesung, erhielten Anregungen und Informationen und vernetzten sich untereinander. Die Spanne der Themen reichte von “Eltern im Spagat” über “Eltern mit Borderline-Störungen” zu “Mit-Müttern ”. Die Mitmachausstellung “Und dann war Mama Königin”, basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Claudia Gliemann und Louise Heymans, wurde eröffnet. Die musikalische Lesung aus dem Buch “Papas Seele hat Schnupfen” rührte zu Tränen und zeigte eine emotionale Möglichkeit das Thema mit Kindern anzusprechen. Eine anschauliche Einführung aus der Sicht der Klinischen Praxis gaben Dr. Daniel Schöttle und Brit-Meike Fischer-Pinz von der Asklepios Klinikum Harburg. Sie berichteten aus der Arbeit mit psychisch kranken Eltern und ihren Kindern und von der Eltern-Kind-Station in Harburg. Professorin Dr. Silke Wiegand-Grefe (UKE) präsentierte die positiven Ergebnisse ihrer langjährigen Forschungsarbeit zu Familien mit psychisch erkrankten Eltern, die zeigen, dass eine therapeutische Intervention mit der ganzen Familie eine gute Wirkung hat und letztendlich Behandlungskosten spart.
Es waren zwei Tage voller Eindrücke, die gezeigt haben, welche Möglichkeiten es gibt, Eltern und Kindern mit psychischen Belastungen wahrzunehmen und zu helfen. Beeindruckend war der besondere Spirit, mit dem alle Beteiligten von den Referenten bis zu den Teilnehmenden sich diesem sperrigen Thema öffneten und die Veranstaltung zu einem nachhaltigen Erfolg werden ließen.