Kooperation mit Asklepios Harburg

Um Kindern psychisch erkrankter Eltern besser erkennen und begleiten zu können, kooperieren A: aufklaren und die Psychiatrie des ASKLEPIOS Klinikums Harburg nun offiziell. Eine Koordinatorin soll für eine bessere Vernetzung beider Bereiche sorgen.

Seit dem 15. Juni kooperieren A: aufklaren – Netzwerk und Expertise für Kinder psychisch erkrankter Eltern – und die erwachsenenpsychiatrische Abteilung der ASKLEPIOS Klinik Harburg. Projektleiterin Juliane Tausch erklärte bei der Vorstellung des Kooperation: „Ich freue mich, dass wir so einen kompetenten Partner in der psychiatrischen Versorgung für A: aufklaren gewinnen konnten. Das ist ein großer Schritt für Kinder psychisch erkrankter Eltern“. 

Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, PD Dr. Daniel Schöttle begrüßt die Zusammenarbeit: „Mein Hauptwunsch ist, dass der Blick geschärft wird für die Kinder der Betroffenen, dass wir altersübergreifend Familiensysteme besser wahrnehmen und die entsprechenden Hilfsmaßnahmen zur Verfügung stellen. Der andere Punkt ist auch bei Mitarbeiter*innen für Aufklärung zu sorgen und, wenn es Schwierigkeiten gibt, die Kinder frühzeitig miteinzubeziehen“. 

Als Koordinatorin konnte ASKLEPIOS-Mitarbeiterin, Daniela Oltmann, gewonnen werden. Sie soll nun dafür sorgen, dass Kinder von psychiatrischen Patient*innen in der Klinik besser gesehen und versorgt werden. Volle Unterstützung bekommt sie dabei von Oberärztin der Eltern-Kind-Station, Brit-Meike Fischer-Pinz, der das Thema sehr am Herzen liegt: „Wir erhoffen uns durch diese Kooperation, dass wir die Kinder unserer psychiatrischen Patienten besser in den Blick nehmen und deren Bedürfnisse und Nöte besser erfassen können. Uns ist wichtig, dass dies auch im stressigen Klinikalltag gelingt. Wenn sich erstmal alle Kapazitäten auf die Erwachsenen richten, droht die Familie manchmal ein wenig hinten runterzufallen. Es geht auch darum, dieses Thema zu besetzen und damit über die Generationen hinweg Präventionsarbeit zu leisten."

83.000 Kinder in Hamburg betroffen

Etwa 83.000 Kinder haben allein in Hamburg mindestens einen Elternteil, der psychisch erkrankt ist, wozu auch Suchterkrankungen, wie Alkohol- oder Drogensucht zählen. Sie wachsen unter dem Einfluss der elterlichen Erkrankung auf und haben ein hohes Risiko selbst psychisch krank zu werden. Sie haben Eltern, die sich krankheitsbedingt oft nicht richtig um sie kümmern können und  werden häufig Opfer psychischer und physischer Gewalt. Hinzu kommen Stigmatisierung und Tabuisierung psychischer Krankheiten, die zur Isolation von Familien beitragen. Diesen betroffenen Kindern gilt die volle Aufmerksamkeit von A: aufklaren. In Kooperation mit der Psychiatrie des Asklepios-Klinikums Harburg wird nun das Hilfsangebot für Familien gestärkt. Die Anbindung an die Klinik gelingt vor allem über die Eltern-Kind-Station, an der Brit-Meike Fischer-Pinz als erwachsenpsychiatrische Oberärztin tätig ist. Dort werden Kinder und Eltern gemeinsam therapiert.

Kontakt: christiane.rose@aufklaren-hamburg.de